"Alles Sichtbare ist ein in einem Geheimniszustand erhobenes Unsichtbares."
Novalis
Für Indien trifft dies ganz sicher zu. Als Besucher sehen wir dort so Vieles, glauben dabei zu wissen, was wir da sehen, aber häufig verbirgt sich dahinter etwas ganz anderes. Wir müssen viele Schichten durchdringen, um nur ein klein wenig von Indien erfassen zu können. Eine sehr gebildete indische Dame sagte mir einst, Indien zu verstehen gelinge selbst den Indern nur begrenzt. Was also soll der Besucher tun, der dieses Land, diesen Kontinent, nur streift? Staunen und sich einlassen und nicht alle Rätsel lösen wollen.
Ich habe einen Zyklus von sieben mal acht Bildern "Layers of India" genannt, um einen Einblick in die Vielschichtigkeit Indiens zu geben. Diese Zahlen sind nicht von ungefähr gewählt. Die Acht ist eine heilige Zahl, sie ist Sinnbild der Vollkommenheit. Die Zahl Sieben spielt im Hinduismus eine wichtige Rolle. Die sieben Kapitel sind Atman, Aurath, Jalli, Kala, Maya, Om, Samaya.*
"Der Geist soll herausschauen durch den Blick des Stoffes und der Stoff soll des geistes Antlitz aufdecken. Dann werden Mensch und Übermensch eins sein und die ganze Erde wird ein einziges Leben."
Sri Aurobindo
*Atman, Hauch - der Hauch des Lebens, im weitesten Sinne das Leben selbst
Aurath, Frauen, unendliches Potential, nichg von allen erkannt
Maya, die sichtbare Welt, die in sich zugleich die Illusion birgt
Jalli, Vorhang aus Stein, wie Spitze zwischen Sehen und Gesehen werden gelegt
Kala, die Kunst. Sie ruht in großen und kleinen Dinfen
Om, der Klang des Absoluten, des Göttlichen und Sinnbild religiösen Lebens
Samaya, die zeit. Ist heute gestern oder gestern heute?